Was sind Schlüsselkompetenzen?
Schlüsselkompetenzen sind generelle, übergeordnete Qualifikationen, die man sich während eines Studiums aneignet. Wir unterscheiden zwischen Schlüsselkompetenzen des Studierens in einem allgemeinen, weiteren Sinn und Schlüsselkompetenzen in einem engeren Sinn als „über spezifische Kenntnisse verfügen“. Diese bezeichnen wir als Lern- und Studienkompetenzen.
1. Allgemeine Studien- und Arbeitskompetenzen
Mit generalisierten, allgemeinen Kompetenzen sind Fähigkeiten angesprochen, welche die Bewältigung von unterschiedlichen Arbeitssituationen flexibel steuern können. Es geht dabei um personenbezogene Strategien, welche den Umgang mit komplexen, auch studienrelevanten Herausforderungen ermöglichen:
- Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten ohne unmittelbaren und begrenzten Bezug zu bestimmten Tätigkeiten.
- Eine fachübergreifende Handlungsfähigkeit in komplexen Situationen.
- Fähigkeiten, Einstellungen, Strategien und Wissenselemente für die Lösung von Problemen und für den Erwerb neuer Kompetenzen.
Gemeinsam ist diesen Umschreibungen des generellen Begriffs „Schlüsselkompetenz“, dass die Person als Ganzes gemeint ist, es müssen also fachliche und persönliche Eigenschaften entwickelt werden.
Während des Studiums werden Sie all diese Fähigkeiten entwickeln oder differenzieren und können dadurch handlungsfähig werden in komplexen und unübersichtlichen Arbeitssituationen.
Zudem werden Sie lernen, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen und Ressourcen zu nutzen, seien das Ihre eigenen oder im Umfeld vorhandene, und damit bei Studienabschluss über ein hohes Mass an im Berufsleben relevanten Schlüsselkompetenzen verfügen.
Welche persönlichen Ressourcen, welche generellen Schlüsselkompetenzen sind neben den fachlichen Kompetenzen hilfreich zur Bewältigung des Studiums?
1.1 Sich aktiv orientieren
Es müssen flexible Strategien entwickelt werden, um auf äussere Situationen reagieren und sowohl mit Chancen als auch mit Risiken umgehen zu können. Eine Studiensituation sollte angemessen erfasst werden im Wissen um persönliche Ressourcen.
Ein Beispiel: Sie nehmen zum ersten Mal an einem Seminar teil. Sie fragen sich: Was ist meine Rolle in diesem Seminar? Was wird von mir erwartet? Was will ich selbst erreichen bzw. profitieren?
1.2. Zielbewusstes Handeln
In einem sich ständig verändernden Lernumfeld ist die lineare Verfolgung eines einmal gesetzten Ziels nicht immer möglich. Zielbewusstes Handeln erfordert eine hohe Flexibilität, die Fähigkeit, sich ständig neu zu orientieren, zu reagieren und sich laufend neue Kompetenzen anzueignen, dabei jedoch die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Ein Beispiel: In Ihrem Studienfach wird ein Professor emeritiert. Eine jüngere Professorin übernimmt dessen Aufgaben. Es werden neue Anforderungen an Sie herangetragen, Sie müssen beispielsweise bei der Datenauswertung Ihrer Masterarbeit ein neues statistisches Verfahren einbeziehen. Dabei gilt es, den Zeitplan Ihres Projektes einzuhalten.
1.3. Selbstgesteuertes Lernen
Es geht dabei nicht nur um die Erweiterung und Ergänzung fachlichen Wissens, sondern auch um die Weiterentwicklung der Lernkompetenzen selbst. Dieser Entwicklungsprozess geschieht zu einem grossen Teil eigenverantwortlich und wird von Studierenden erwartet. Die Lernkompetenz umfasst Schlüsselqualifikationen wie analytisches Denken, Zeit- und Selbstmanagement sowie Umgang mit Belastungen.
Ein Beispiel: Sie verfassen eine grössere schriftliche Arbeit. Sie wissen, wie Sie sich am besten einen Überblick über die relevante Fachliteratur verschaffen. Sie haben eine Vorstellung davon, wie Sie den Schritt zur Erstellung eines Grobkonzepts gestalten könnten. Und während des Schreibens: Sie wissen, dass der Schreibprozess nicht linear vor sich geht. Sie können auch mit Schreibblockaden umgehen, verfügen z.B. über kreative Techniken, die den Schreibprozess wieder in Gang bringen können.
1.4. Kommunikation und Kooperation
Hier geht es um die Fähigkeit, sich in einen Arbeitsprozess einzubringen, die Inhalte auch aus der Perspektive anderer zu verstehen, sachliche Differenzen auszuhalten und angemessen zu diskutieren, sich innerhalb einer Arbeitsgruppe zu organisieren, die gemeinsame sowie die individuelle Verantwortung zu erkennen und zu übernehmen. Als Schlüsselqualifikationen werden in diesem Zusammenhang Begriffe wie „Teamfähigkeit“ und „Konfliktfähigkeit“ erwähnt. Diese Kompetenzen nutzen Sie beispielsweise bei Gruppenarbeiten, während Präsentationen und in Fachdiskussionen.
2. Lern- und Studienkompetenzen
Schlüsselkompetenzen im engeren Sinn, die wir als Lern- und Studienkompetenzen bezeichnen, sind Tätigkeiten, die Sie während eines Studiums häufig brauchen, wie z.B. Arbeiten schreiben, lernen, Prüfungen bewältigen, einen Vortrag halten. Auf diese ist unser Informationsangebot ausgerichtet.